Fantasy von
A.S. Bottlinger
Mit Fluch des Wüstenfeuers hat die
Ägyptologin und Buchwissenschaftlerin A.S. Bottlinger ihren neuesten
Fantasyroman abgeliefert. Als Autorin der Serien „Perry Rhodan“ oder „Dorian
Hunter“ liegt ihr die dichte, kompakte und actionreiche Erzählweise wohl im
Blut.
Zum
Inhalt: Irgendwo in der Wüste taucht eine Frau im Lager von Nomaden
auf. Sie ist Geschichtsschreiberin aus Niat, der Stadt, in der einst der
mächtige Secham herrschte. Sie will die Wahrheit erfahren, über den Mann, der
das Wüstenfeuer schmiedete und die Stadt vor den Henitern gerettet hatte. Sie scheint
den als Tyrannen bezeichneten Herrscher rehabilitieren zu wollen. Hierfür sucht sie mit
Ahat einen der letzten Zeitzeugen auf, der damals, vor 75 Jahren dabei gewesen war,
als Iaret das Wüstenfeuer entfacht und Secham starb.
Eine namenlose Geschichtsschreiberin taucht
auf
Der Leser
erfährt schnell, dass Ahat Sechams Sohn war. Der war allerdings nicht an einem Gespräch
über seinen Vater interessiert. Als die Geschichteschreiberin allerdings das
Siegel auf ihrer Stirn präsentierte, das den Frauen die Kraft nahm, das
Wüstenfeuer zu schmieden und zudem eröffnete, dass sie es freiwillig trug, verlor
Ahat die Fassung. Nun erklärte er sich bereit, zumindest die Geschichte von
Iaret zu erzählen. Iaret hatte Ahat im unterirdischen Gefängnis von Niat ihr
Schicksal offenbart. Beide waren in das schier unendliche Höhlenlabyrint
geworfen worden, weil sie sich – aus ganz unterschiedlichen Gründen - Sechams
Willen widersetzt hatten.
Gegen Banden und Monster
Iaret war,
nachdem ihr wie allen Frauen zwangsweise das Siegel in die Stirn „gebrannt“, als
Haremsdame von Sechem vergewaltigt worden. Nachdem Iaret vergeblich versucht
hatte, einen Magier zu zwingen, das Siegel zu lösen, wurde sie in den Kerker
geworfen. Dort drohte sie nicht nur von den Insassen getötet zu werden,
schlimmer war, dass das halb gelöste Siegel sie zwar der Kraft des Wüstenfeuers
aussetzte, sie es aber nicht kontrollieren konnte. Es war nur eine Frage der
Zeit, bis sie innerlich verglühen würde. Mit Ahat und einer verrückten Mörderin
hatte sie jedoch wenigstens ihre Beschützer vor den skrupellosen
Gefängnisinsassen gefunden. Um das Siegel gänzlich zu lösen und damit ihr Leben
zu retten, musste Iaret aus dem Gefängnis entkommen. Aber Niemandem war es bisher
gelungen, aus diesem Gefängnis auszubrechen und ihre einzige Hoffnung, jemals
die Sonne wiederzusehen, war ein in den Tiefen des Gewölbes eingesperrtes
Monster. Doch das Monster ist ein uraltes Wesen, voll mächtiger Magie und
unbändigem Zorn. Es zu befreien, könnte die Rettung bedeuten – oder aber den
Untergang der Stadt und all ihrer Bewohner.
Offene Fragen verlangen nach Fortsetzung
Der Fluch
des Wüstenfeuers hat einen interessanten Plot und ist packend erzählt. Die
Zwischenüberschriften, aus denen hervorgehen soll, über wen Ahat gerade
berichtet, sind allerdings so überflüssig wie ein Kropf. Denn die Erzählweise ändert sich bestenfalls, wenn
statt Ahat sein Wahlbruder Yasin seinen Part an den Abenteuern zum Besten gibt.
Welcher der Protagonisten gerade ins Blickfeld des Lesers gerückt wird, ergibt
sich problemlos aus der Lektüre selbst und bedarf keines besonderen Hinweises.
Auffällig, dass die tatsächliche Motivation der Geschichtsschreiberin für die
Interviews im Dunkeln bleibt. Als einzige der Protagonisten hat sie nicht
einmal einen Namen. Auch andere Fragen, die sehr unauffällig im Rahmen der
Unterhaltungen am Lagerfeuer entstehen, sind noch längst nicht beantwortet. Ein
deutliches Indiz, dass Der Fluch des
Wüstenfeuers Auftakt zu einer ganzen Fantasyreihe werden könnte.
A.S.
Bottlinger: Der Fluch des Wüstenfeuers. Klett-Cotta 2016. Klappenbroschur, 366 Seiten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen